Offenbach lokal

Ehrung pünktlich zum 20.

Die Rhein-Main-Vokalisten werden am 29. Januar 2020 vom Offenbacher Oberbürgermeister Felix Schwenke mit dem Kulturpreis der Stadt ausgezeichnet.

Professor Jürgen Blume I Foto Pipprich
Professor Jürgen Blume I Foto Pipprich

Der „höchste Preis der Offenbache Kulturlandschaft“, der Kulturpreis der Stadt Offenbach, so die Kommune in einer Mitteilung von November 2019, geht dieses Mal an die Rhein-Main-Vokalisten. Verliehen wird die Auszeichnung, die es seit 24 Jahren gibt, am Mittwoch, 29. Januar 2020, im Rahmen des Kulturneujahrsempfangs für die Vereine in der Alten Schlosserei der EVO. Oberbürgermeister und Kulturdezernent Felix Schwenke wird die mit 2.000 Euro dotierte Ehrung überreichen.

Zu den Gründen für die Auszeichnung zählt das Stadtoberhaupt die Qualität und das Spektrum der Aufführungen des Ensembles, aber auch den Regionalbezug. 2019 beispielswiese widmeten die Rhein-Main-Vokalisten Jacques Offenbach, der 200 Jahre zuvor geboren wurde, einen Schwerpunkt. Schwenke lobt, der Chor wähle nicht nur in dem Fall, sondern auch andernfalls häufig Werke, „die einen engen Bezug zu Offenbach haben: Wilhelm Speyer, nach dem die Speyerstraße benannt ist, dessen Lehrer Anton André und Speyers Freund Louis Spohr“.

Chorleiter Professor Jürgen Blume, äußert zurückhaltend zu dem Preis, „das ist für uns schon erfreulich“ – das dazu gehörende Lächeln kündet von seinem Stolz auf die Arbeit des Ensembles, das in der Stadt weithin bekannt ist. In Kirchen, etwa bei den „Tagen der Kirchenmusik“, aber auch bei anderen Veranstaltungen, ruhig auch mal Open Air, haben die Vokalisten ihr Publikum.

Professor Jürgen Blume erwähnt im Interview „das gemischte Repertoire, das reicht von Bach bis Lloyd Webber oder auch Jazz“ als Kennzeichen des Chors. In dem städtischen Text zur Preisverleihung heißt es: „Mit Neugierde und Begeisterung trauen sie sich an Motetten, Messen und romantische Lieder, Popsongs und Musicals, an alte wie an zeitgenössische Musik bis hin zu zahlreichen Uraufführungen.“

„Singen ist die schönste Möglichkeit, seelisches Empfinden unmittelbar zum Ausdruck zu bringen. Mit unseren Stimmen möchten wir begeistern und mitreißen, verzaubern und nachdenklich machen“, so das Selbstverständnis der 40 Sängerinnen und Sänger, wie sie es auf der Internetseite der Vokalisten formuliert wird. Heimat der Rhein-Main-Vokalisten, die 2000 aus einem Kreis ehemaliger Mitglieder des Jugendchors des Hessischen Rundfunks entstanden, ist die Johannesgemeinde im Offenbacher Nordend. Bis zur S-Bahnstation „Ledermuseum“ ist es nicht weit, so dass die aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet stammenden Sängerinnen und Sänger leicht anreisen können. Freitagabends wird in der Kirche an der Ludwigstraße geprobt.

Blume, Jahrgang 1946, war Latein- und Musiklehrer, ab 1979 Professor für Musiktheorie an Musikhochschule Frankfurt, seine wissenschaftliche Laufbahn setzte er in Mainz fort und war dort bis 2011 Rektor der Hochschule für Musik der Johannes Gutenberg Universität. Die Bindung an die Johanneskirche rührt noch aus den frühen Siebzigern. Von 1976 bis 1999 leitete Jürgen Blume – neben vielen anderen Engagements und Aufgaben – den Jugendchor des Hessischen Rundfunks. So dass hier manche Wurzel des Kirchenmusikers Früchte hervorbringt.

Blume mag sich nicht auf seinen Meriten ausruhen, er vernetzt vielfach, seine Frau Leonore und er sind maßgeblich engagiert bei dem Offenbacher Kirchenmusikverein „Präludium“ – und er hat immer wieder Lust auf Neues. Anfang des Jahres 2020 erzählt er auf dem Weg in Richtung des Neubauquartiers am Hafen, dass die Rhein-Main-Vokalisten, in der Nähe, an der Hafentreppe, kurz vor Weihnachten aufgetreten seien. 40, 50 Menschen hätten Halt gemacht, bei einem oder auch mehr Lieder hätten sie vielfach auch eingestimmt. Nicht himmelhochjauchzend, aber doch zufrieden stimmt ihn das.

Am grundsätzlichen Lob lässt Blume es wahrlich nicht fehlen, wenn es um die Rhein-Main-Vokalisten geht: „Ich liebe und bewundere diesen Chor, weil er aufmerksam und flexibel auf mein Dirigat reagiert und dadurch in Konzerten die Interpretationen spontan gegenüber den Proben ändern kann. Je nach Konzertsituation entsteht so eine mitreißende Lebendigkeit. Und ich schätze die Offenheit und Unvoreingenommenheit der Mitglieder jeder, vor allem unbekannter, Musik gegenüber.“


Autorin

Bettina Behler 297 Artikel

Bettina Behler, Medieninformation Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Frankfurt und Offenbach

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