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Gegen die Kälte: Winternotübernachtung startet am 1. Dezember

Die Diakonie Frankfurt und Offenbach bietet während der kalten Jahrszeit in dem Haus Gerberstraße 19 zehn Übernachtungsplätze an.

Im Winter ist das Leben auf der Straße besonders hart.  |  Foto: www.unsplash.com
Im Winter ist das Leben auf der Straße besonders hart. | Foto: www.unsplash.com

Die Tage und Nächte werden kälter, Regen und Feuchtigkeit setzen Menschen auf der Straße zu: Am Freitag, 1. Dezember 2023, eröffnet die Diakonie Frankfurt und Offenbach deshalb in ihrem Wohnheim an der Gerberstraße 19 die diesjährige Winternotübernachtung. Zehn Übernachtungsplätze stehen dort beim Sozialdienst Offenbach Wohnungsnotfallhilfe für wohnungslose Frauen, Männer, Paare und Diverse zur Verfügung, täglich von 20 bis 6.30 Uhr. Menschen in schwierigen Lebenssituationen, die vorübergehend oder längerfristig keine Unterkunft haben, sind dort herzlich willkommen. Schlafsäcke und Isomatten liegen bereit, es gibt warmen Tee und Gebäck vom Vortag sowie Waschmöglichkeiten und Toiletten. Die Stadt Offenbach finanziert die vierte Auflage der Winternotübernachtung, die bis zum 31. März 2024 geöffnet hat.

Bei Temperaturen unter null Grad wird es lebensbedrohlich
„Menschen, die freiwillig und bewusst draußen leben, sind häufig auch an die kalte und nasse Jahreszeit gewöhnt und können gut mit dieser Witterung umgehen. Spätestens jedoch wenn die Temperaturen unter null Grad fallen, wird es für jeden lebensbedrohlich“, so Paul-Gerhard Weiß, Ordnungsdezernent der Stadt Offenbach. „Wir freuen uns daher seitens des Magistrats, mit Unterstützung des Ordnungsamtes auch in diesem Jahr einen Beitrag zum Schutze der Obdachlosen leisten zu können, und danken der Diakonie und den Kooperationspartnern für ihr Engagement zur Einrichtung der Winternotunterkunft.“

Seit 50 Jahren im Einsatz für wohnungslose Menschen
Die Diakonie Frankfurt und Offenbach arbeitet seit rund 50 Jahren mit obdachlosen und wohnungslosen Menschen in Offenbach, ihre Angebote reichen von der Teestube über die Fachberatung bis hin zu Stationärem Wohnen, Kurzübernachtungsplätzen, Betreutem Wohnen in der eigenen Wohnung und einem Kleiderladen. Ab 2025 sind alle Angebote gebündelt in einem Neubau an der Gerberstraße 15-17 zu finden. „Wir sind sehr froh, dass wir gemeinsam mit der Stadt Offenbach seit 2021 auch die Winternotübernachtung anbieten können, um dazu beizutragen, Erfrierungen oder gar einen möglichen Kältetod von obdachlosen Menschen in Offenbach zu verhindern“, sagt Diakoniepfarrer Markus Eisele.

Plätze im Büro des Wohnheims reservieren
Übernachtungsgäste können sich einen Schlafplatz reservieren, und zwar montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr, persönlich im Büro des Wohnheims der Diakonie an der Gerberstraße 19 oder telefonisch unter 069 / 82 97 70 - 15 und - 17.
Die Diakonie Frankfurt und Offenbach kooperiert für die diesjährige Winternotübernachtung mit dem ökumenischen Projekt L-OFF (Leben in Offenbach), dem Caritasverband Offenbach/Main e.V., dem Malteser Hilfsdienst, dem Deutschen Roten Kreuz KV Offenbach, der Ökumenischen Initiative „Soziale Not in Offenbach“ und der Tafel Offenbach e.V.

Der älteste Übernachtungsgast war 80 Jahre
Die Winternotübernachtung in Offenbach startete erstmals im eiskalten Februar 2021. Von Dezember 2022 bis März 2023 zählte die Diakonie insgesamt 1208 Übernachtungen. „Wir hatten eine sehr gute Auslastungsquote. Zwei von drei Plätzen waren dauerhaft belegt. Das Angebot hat sich inzwischen herumgesprochen“, sagt Thomas Quiring, Leiter des Sozialdienstes Offenbach Wohnungsnotfallhilfe. Der Anteil der Frauen lag im vergangenen Winter bei knapp zehn Prozent, die jüngste übernachtende Person war 19 Jahre alt, die älteste 80 Jahre. Viele der Gäste übernachteten regelmäßig.


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Autorin

Susanne Schmidt-Lüer ist Mitglied der Stabsstelle Kommunikation, Marketing und Fundraising des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach. Sie schreibt auch als freie Autorin, vor allem über Sozialpolitik, Kirche, Alter und wirtschaftspolitische Themen.