Offenbach lokal

Kontakterin und Texterin – das passt auch zum neuen Job

Manuela Baumgart: Auf die Ansprache der Menschen kommt es an, da ähneln sich Kirche und Marketing. Das sagt die neue Ansprechpartnerin an der evangelischen Stadtkirche in Offenbach. Am 26. Januar wurde sie in ihr neues Amt eingeführt.

Manuela Baumgart I Foto: Studio Art, Frankfurt
Manuela Baumgart I Foto: Studio Art, Frankfurt

Manuela Baumgart übernimmt die Fachstelle Stadtkirchenarbeit Offenbach. Am Sonntag, 26. Januar 2020, wurde sie in der Stadtkirche eingeführt.

In den nächsten Tagen und Wochen wird sich Baumgart auch den Kolleginnen und Kollegen vom Evangelischen Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach vorstellen. „Ich komme eigentlich aus der Werbung und PR“, so ihre Worte zu Beginn. Kein klassischer Einstieg für den kirchlichen Dienst. Texterin, Konzeptionerin und Kreativdirektorin war die promovierte Germanistin bei großen Frankfurter Agenturen, zuletzt bei Publicis. Für Calvin Klein Cosmetics und Juvena of Switzerland hat die gebürtige Bochumerin gearbeitet, die seit langem mit ihrem Mann in Obertshausen lebt.

Und jetzt wird sie im Herzen Offenbachs kulturelle Veranstaltungen organisieren, sichtbar wird es demnächst bei der Luminale, zu Veranstaltungen zu gesellschaftspolitischen Themen und zu Glaubensfragen wird Baumgart einladen und sich darum kümmern, dass das Gotteshaus an der Herrnstraße ein willkommenheißendes ist. „Ein wichtiger Schlüssel dazu sind die Ehrenamtlichen, die hier Dienst tun.“ Diesen Männern und Frauen will „die Neue“, die in der Stadtkirche Aufgaben übernimmt, die einstens Dekanin Eva Reiß oblagen, einen guten Teil ihrer Arbeitszeit widmen.

Manchmal gibt es ja Kehrtwendungen im Leben, Brüche. Baumgart sieht ihren Wechsel aus der Werbung in die kirchliche Arbeit in einer biographischen Linie. „Beides hat viel mit Sprache zu tun“ und „ich komme aus der kirchlichen Gemeindearbeit, seit meinem 16. Lebensjahr bin ich dort ehrenamtlich engagiert“, erzählt die 59-Jährige. Seit Jahren betreut sie „einen sehr lebendigen Bibelkreis“. An der Evangelischen Fachhochschule in Darmstadt hat sie 2017 nach einem Jahr Ausbildung ein gemeindepädagogisches Zertifikat erworben. Aber das allein ist es nicht, vieles andere sieht sie in ihre neue Tätigkeit einfließen, ihr Organisationstalent, ihre Kreativität beispielsweise.

„Mir gefällt an der Stadt die Aufbruchstimmung“, sagt Baumgart, die vielerorts spürbare Kreativiät, die Lust am Neuen, sagen ihr zu. Ein Spruch wie „Offenbach steht für offen“, würde sie als gewiefte Texterin nicht verwenden, aber inhaltlich geht es in die Richtung. Vernetzen möchte sich die Fachfrau für Stadtkirchenarbeit in den nächsten Wochen. Zuhören. Zugute kommt Manuela Baumgart dabei sicherlich, dass sie eine Ausbildung zum Coach für achtsamen Umgang mit Sprache absolviert hat. In Pflegeberufen oder auch im Krankenhaus beispielsweise könnten unbedacht gefällte Worte Schaden anrichten – „sagen Sie mal jemanden, der den Zweiten Weltkrieg erlebt hat, heute ist aber ein Bombenwetter“, so ein Beispiel von ihr. Im Gesundheits- und Seniorenbereich hat Baumgart Pflegekräfte geschult, aber auch Volkshochschul-Kurse gegeben – etwa unter dem Titel „Sprache – Schlüssel zum gelingenden Alltag“.

Manuela Baumgart freut sich darauf, mit den Menschen in ihrer neuen Funktion ins Gespräch zu kommen. Der evangelische Stadtdekan für Frankfurt und Offenbach Achim Knecht und die für den Südosten Frankfurts und Offenbach zuständige Prodekanin Ursula Schoen haben sie in der Stadtkirche, Herrnstraße 44, im Rahmen eines Gottesdienstes in ihr neues Amt eingeführt.


Autorin

Bettina Behler 297 Artikel

Bettina Behler, Medieninformation Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Frankfurt und Offenbach