Propst Oliver Albrecht fordert die Gemeinden auf, sich mehr zu vernetzen
Seit Oktober ist Propst Oliver Albrecht, der
seinen Dienstsitz in Wiesbaden hat und bislang schon für den Kirchenbereich
Südnassau zuständig war, Propst für das Rhein-Main-Gebiet und damit auch für Frankfurt. In seinem Vortrag vor der der
Evangelischen Stadtsynode rief er gestern dazu auf, die Kirche entsprechend
den Anforderungen der Zeit weiter zu entwickeln.
Er wolle zurückgehende Mitgliederzahlen und Finanzmittel nicht schön reden, sondern darüber nachdenken, wie es gelingen kann, sich gut zu vernetzen, sagte Albrecht „Was dient der Verkündigung?“ sei dabei die leitende Frage.
Dabei gelte es auch, Prioritäten zu setzen: Der Gottesdienst müsse auf jeden Fall gelingen, aber dass man jederzeit im Pfarramt einen Patenschein bekommen könne, sei seiner Ansicht nach weniger zentral. Im Gespräch gelte es herauszufinden, wie sich Gemeinden sinnvoll gegenseitig unter die Arme greifen können. Getreu dem Bibelwort „Gottes Kraft ist den Schwachen mächtig“ gehe es bei der Zusammenarbeit von Kirchengemeinden nicht um Kräftemessen, sondern um den Mut, zu bekennen, wenn man etwas nicht alleine schafft. Dadurch entstehe Bewegung und Entwicklung.
Häufig sei die Kirche „verkopft und kommt nicht in Bewegung“, befand Albrecht und fügte hinzu: „Lasst sie uns auf die Füße stellen, damit sie wieder laufen lernt.“ Es sei wichtig, sich nicht im Planen zu verlieren und nicht ständig neue Veranstaltungen zu organisieren. „Die Menschen wollen Kirche als einen Ort erleben, wo sie sich auch mal fallen lassen und auftanken können“, so Albrecht.
Weitere Themen der Evangelischen Stadtsynode waren der Haushaltsplan für 2018 und die für in einem Jahr geplante Fusion von Frankfurt und Offenbach.